Sonja, Tonia und ich machten uns also Freitagmorgen um 8 Uhr (ich hatte das Projekt frei bekommen) auf den Weg nach Tortuguero. Erst mit dem Bus nach Heredia, dann nach San José, nach Carriari, noch irgendeinen Ort mit P. und anschliessend mit dem Boot nach Tortuguero. Der Weg hoert sich lang an, war er auch: Wir waren erst nach 18 Uhr in dem kleinen Dorf angekommen. Tortuguero kann nur mit dem Boot angesteuert werden, da es von Meer und Kanaelen umgeben ist. Mir hat es auf Anhieb gefallen, wunderschoener Ort!
Unser Hostel war das Schnaeppchen schlechthin, 12 Dollar pro Nacht fuer eigenes Bad, eigene Kueche und Sauberkeit! Wir konnten es ja selbst kaum fassen. Also sind wir auf zum Supermarkt und haben eine grosse Tuete Kartoffeln, zwei Tomaten, eine Gurke, eine Dose Thunfisch, ein Paeckchen Frischkaese, ein Paeckchen Butter und Salz gekauft. Daraus wurden dann Pellkartoffeln mit Frischkaesedip und Salat. Echt lecker (wenn man sonst nur Reis und Bohnen gewohnt ist :-))! Nach einer Runde Kartenspielen sind wir dann aber auch schlafen gegangen, da wir am naechsten Morgen um 5.30 einen Bootsausflug durch die Kanaele machen wollten. Dort haben wir dann auch jede Menge Tiere gesehen: Voegel, Eidechsen, Affen und einige Krokodile. Man muss sagen, dass es eigentlich von Tieren wimmelt, aber man sieht sie einfach nicht, man hoert sie nur. Es ist allgemein recht laut, aber die sind wahnsinnig gut an die Umgebung angepasst.
Den restlichen Tag haben wir mal wieder am Strand verbracht, anschliessend die restlichen Kartoffeln gebraten und Salat improvisiert (bisher brauche ich mein Taschenmesser irgendwie nur zum Kochen) und eigentlich wollten wir noch Karten spielen, aber ein Stromausfall kam uns in die Quere. Nach etwa 30 Minuten war der Strom wieder da, aber es dauerte nicht mehr lange, und er war wieder weg, diesmal aber recht endgueltig. Natuerlich hatten wir keine Taschenlampe und unser Teelicht wurde von Kaefern attackiert, die entweder reinflogen und im Wachs ertranken, es wieder raus schafften und mit wachsverklebten Fluegeln verendeten oder drueber flogen, sodass die Kerze dauernd ausging (O-Ton Tonia: "Was bist du eigentlich fuer ein dummes Viech?"). Also beschlossen wir in die Bar zu gehen, die als einzige in ganz Tortuguero Strom hatte.
Selbige war voll mit Maennern, die vermutlich nur auf uns gewartet hatten. Ein angemessener Vergleich ist ein Stueck Fleisch im Loewenkaefig, und wir waren das Fleisch. Wir wurden ziemlich oft gefragt, ob wir tanzen wollen, haben aber dankend abgelehnt, da irgendwie alle ziemlich bekifft waren - Karibikkueste eben.
Irgendwann wurde ich muede und der Strom war auch wieder da, also sind wir schlafen gegangen, den naechsten Morgen haben wir dann gemuetlich angehen lassen und das Boot um 11.30 zurueck genommen. Die Rueckfahrt ging auch gut, bis wir in Carriari ankamen. Dort mussten wir schon vor dem Busbahnhof aussteigen und wir sahen nur eine Menschenmasse - als wir naeher kamen, sahen wir auch warum. Etwa 500 Cowboys auf Pferden blockierten die ganze Stadt. Das muss irgendein Fest gewesen sein, ich habe noch nicht herausgefunden welches, jedenfalls wurde gefeiert und wir kamen kaum durch. Natuerlich ist das dann an dem Tag wenn wir nach Hause wollen und 20 Minuten haben, bis der Bus faehrt. Wie durch ein Wunder haben wir ihn tatsaechlich noch bekommen und durften auf der restlichen Fahrt Regen und eine Nebelfront, wie ich sie in Deutschland noch nie gesehen habe, bewundern. Diesmal dauerte die Fahrt nicht ganz so lange, wir waren so gegen halb sieben zurueck. Fazit: Bisher vermutlich das schoenste Wochenende.
Was man leider nicht so gut sieht: Die Kuehe haben hier einen Buckel!
Ausblick auf Tortuguero
Sonnenuntergang
Abendessen, yammy!
Auf diesem Bild sind zwei Voegel.
Sucht die Spinne :)
Aeffchen
Sucht das Krokodil
Krokodil 2
Krokodil 3